Die kontinuierlich steigende CO2-Abgabe beeinflusst die CO2-Kosten, die beim Heizen entstehen. In Kombination mit den aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur Heizungsmodernisierung sorgen die CO2-Kosten für Unsicherheit. Welche Heizoptionen sich 2025 lohnen, erläutern wir in diesem Beitrag.
CO2-Kosten: Entwicklung und Auswirkungen
Seit 2021 erhebt der Staat eine CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe, die schrittweise steigt. Im Jahr 2025 wird der Preis pro Tonne CO2 von 45 auf 55 Euro erhöht.
Was bedeuten die steigenden CO2-Kosten für Haushalte?
Eine 70 m² große Wohnung mit durchschnittlichem energetischen Standard zahlt anstelle von 75 Euro nun rund 92 Euro jährlich an CO2-Abgabe. Ab 2027 soll der Preis durch den Markt bestimmt werden. Wer mit Gas oder Öl heizt, stellt sich daher die Frage, ob sich eine alternative Heizlösung lohnt.
Welche Heizsysteme reduzieren CO2-Emissionen?
Möchten Sie weniger CO2 ausstoßen, können Sie auf alternative, geförderte Heizsysteme setzen:
- Wärmenetzanschluss (falls verfügbar)
- Elektrische Wärmepumpe
- Biomasseheizung (für Bestandsgebäude)
- Hybridheizung (Kombination aus erneuerbaren und fossilen Brennstoffen)
- Solarthermie
- Gasheizungen mit mindestens 65 % erneuerbarer Energie (Bestandsgebäude)
- H2-Ready-Gasheizungen (für zukünftige Umstellung auf Wasserstoff)
Eine detaillierte Übersicht der Heizungsoptionen finden Sie weiter unten im FAQ-Bereich.
Trotz Fördermöglichkeiten von bis zu 70 % der Anschaffungskosten bleibt die Investition in eine neue Heizung teuer. Beispielsweise benötigt eine Wärmepumpe 8 bis 15 Jahre zur Amortisation. Sie eignet sich daher besonders für Hausbesitzer mit langfristiger Planung. Zudem sind Wärmepumpen nicht überall problemlos installierbar. Wer kurzfristig Heizkosten sparen möchte, kann auch das Heiz- und Lüftungsverhalten optimieren, bevor ein kompletter Austausch in Betracht gezogen wird.
CO2-Kosten senken: Tipps für mehr Effizienz
- Richtig lüften: Stoßlüften statt Kipplüften.
- Heizkörper freihalten: Keine Möbel oder Vorhänge davor platzieren.
- Raumtemperatur anpassen: Wohnräume auf 20-21 °C, Schlafzimmer auf 16-18 °C.
- Nachtabsenkung nutzen: Temperatur nachts oder bei Abwesenheit senken.
- Dichtungen prüfen: Fenster und Türen abdichten und Wärmeverlust vermeiden.
- Heizkörper entlüften: Regelmäßig Luft entfernen.
- Programmierbare Thermostate nutzen: Heizzeiten anpassen.
- Fenster schließen: Vor allem gekippte Fenster vermeiden.
- Vorhänge und Rollläden nutzen: Nachts schließen, tagsüber Sonne nutzen.
- Regelmäßige Heizungswartung durchführen: Effizienz erhalten.
- Dämmmaßnahmen ergreifen: Wärmeverluste minimieren.
- Warmwasser sparen: Durchflussbegrenzer oder wassersparende Duschköpfe nutzen.
- Zonenheizung einsetzen: Räume individuell temperieren.
Muss eine bestehende Öl- oder Gasheizung ersetzt werden?
Nein, es gibt keine allgemeine Austauschpflicht. Lediglich Konstantkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen ausgetauscht werden, da sie weniger effizient arbeiten. Moderne Brennwertkessel dürfen weiterhin genutzt werden.
In vielen Städten gibt es noch keine verbindliche Wärmeplanung, dazu gehört auch die Stadt Wuppertal. Derzeit konzentriert sich die Stadt auf die Bestandsanalyse und steht damit noch am Anfang des Prozesses. Daher gelten die neuen Regelungen für erneuerbare Heizsysteme aktuell nur für Neubaugebiete. Ab 2045 ist jedoch die Nutzung fossiler Brennstoffe für Heizungen verboten. Wer eine neue Gasheizung einbaut, sollte sicherstellen, dass sie auf erneuerbare Brennstoffe umgerüstet werden kann.
Fazit: Welche Heizung ist 2025 sinnvoll?
- CO2-Preis steigt auf 55 €/Tonne.
- Kein genereller Austauschzwang für Öl- und Gasheizungen.
- Erneuerbare Heizsysteme (Wärmepumpe, Solarthermie, H2-Ready) werden gefördert.
- Förderungen bis zu 70 % möglich, aber hohe Investitionskosten.
- CO2-Kosten lassen sich durch effiziente Nutzung und Dämmmaßnahmen reduzieren.
- Wer eine funktionierende Heizung besitzt, sollte prüfen, ob alternative Energiesparmaßnahmen ausreichen, bevor ein Austausch erfolgt.
FAQ – Häufige Fragen
Ist ein Wärmenetzanschluss möglich? Ja, wenn entsprechende Infrastruktur vorhanden ist.
Was ist eine elektrische Wärmepumpe? Eine Wärmepumpe nutzt Umweltenergie und wandelt sie mithilfe von Strom in Heizwärme um.
Solarthermie – was ist das? Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser als Ergänzung zur Heizung.
Was bringt eine Solarthermieanlage? Sie reduziert den Bedarf an fossilen Brennstoffen und senkt langfristig die Energiekosten.
H2-Ready-Gasheizung – was ist das? Diese Heizungen funktionieren mit Erdgas und können später auf Wasserstoff umgestellt werden.
Was ist eine Biomasseheizung? Eine Biomasseheizung nutzt nachwachsende Rohstoffe wie Holzpellets zur Wärmeerzeugung.
Wie funktioniert eine Hybridheizung? Hybridheizungen kombinieren erneuerbare und fossile Energien, um die effizienteste Wärmequelle zu nutzen.
Bleibt die Förderung 2025 bestehen? Die Förderprogramme hängen von der Haushaltsplanung ab, aktuell gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Abschaffung.
Quellen:
(Stand: 4. Februar 2025)