Als erster Azubi für Gas- und Wasserinstallation und langjähriger Mitarbeiter zählt Ralf Knabben zu den Urgesteinen der Peter Barth GmbH. In unserem Interview verrät er, was sich seit den 80er Jahren verändert hat und was er sich für die Zukunft wünscht.
Wann hast du deine Lehre bei Peter Barth angefangen?
1983 habe ich die Lehre angefangen und nach 3,5 Jahren erfolgreich abgeschlossen. Ich bin als Geselle ein Jahr geblieben und daraufhin bis 1990 deutschlandweit auf Montage gegangen. Dann habe ich zunächst bei einer anderen Firma angefangen.
Wusstest du schon immer, dass du mal Gas- und Wasserinstallateur werden möchtest?
Nach der Schule habe ich ein Jahr die höhere Handelsschule besucht, aber schnell erkannt, dass das nicht das Richtige für mich ist. Also entschied ich mich für eine handwerkliche Ausbildung bei Barth, die mir gut gefiel. Tatsächlich schloss ich sie als Jahrgangsbester in Wuppertal ab.
Wie hat sich die Ausbildung im SHK-Bereich im Laufe der Zeit verändert?
In den 80er Jahren waren die Hierarchien streng festgelegt. Der Respekt vor Älteren und der Arbeitsdruck waren deutlich höher. Das Duzen von Gesellen oder Meistern hätte ich mir nicht vorstellen können, bis zu Prüfung wurde gesiezt. Heutzutage ist der Umgang lockerer, und auch die körperliche Belastung hat abgenommen. Klar – es ist immer noch anstrengend, einen neuen Kessel in den Keller zu tragen, aber durch technischen Fortschritt ist auch vieles einfacher geworden.
Seit 2015 bist du wieder ein Teil des Teams. Warum bist du zurückgekommen?
Jörg und Frank Barth haben mich oft gefragt, ob ich wieder zurückkommen möchte. Ich zögerte und wollte meinen damaligen Job auch wegen der Kinder nicht leichtfertig aufgeben. Als mein damaliger Chef die Firma verkaufte, sah ich darin die Gelegenheit, doch zurückzukehren, da Jörg, Frank und ich über die Jahre ein gutes Verhältnis hatten. Vieles war anders: Die Firma war stark gewachsen und diesmal wurde ich direkt als Projektleiter eingestellt. Ich habe die Entscheidung nie bereut.
Womit hebt sich Peter Barth in seinen Leistungen von anderen SHK-Betrieben ab?
In der Größe und Produktvielfalt. Mit unseren Maurern und Fliesenlegern können wir alles aus einer Hand anbieten. Damit haben wie viel mehr Möglichkeiten als andere Betriebe.
Welche großen Veränderungen konntest du in der SHK-Branche insgesamt beobachten?
Durch die Vergleichbarkeit im Internet haben wir immer mehr Kunden, die genau auf den Preis achten. Das liegt auch daran, dass die Stundenlohnpreise stark gestiegen sind. Wer dem Monteur einen Kaffee und ein Brötchen bereitstellt und eine halbe Stunde zusätzlich Zeit einräumt, zahlt mal eben 35 Euro netto mehr. Früher wurden Handwerker noch mehr „getätschelt“, weil sich die Menschen das leisten konnten.
Vor welchen Herausforderungen steht die Branche deines Erachtens derzeit?
Die ganze Debatte ums Heizungsgesetz stellt die Branche vor Herausforderungen und verunsichert unsere Kunden. Wir Fachkräfte müssen den Politikern viel Erklärungsarbeit abnehmen. So sind Wärmepumpen zwar umweltfreundlicher, aufgrund steigender Strompreise aber nicht zwangsläufig kostengünstiger. Klar, fossile Energieträger sind endlich. Aber eine radikale Wärmewende, wie sie aktuell geplant ist, beeinflusst unseren Arbeitsalltag negativ.
Welche Lösungssansätze siehst du?
Die Politik sollte zunächst die notwendigen Voraussetzungen für ihre Beschlüsse schaffen. Beispiel Wasserstoff: Wenn der Kunde eine Gasheizung haben möchte, die auf Wasserstoff umrüstbar ist, möchte er natürlich wissen, ob eine anteilige Beheizung mit Wasserstoff in den nächsten Jahren überhaupt möglich ist. Darauf hat aber niemand eine konkrete Antwort.
Was wünscht du dir für die Zukunft des Unternehmens?
Gute Umsätze und viele Aufträge natürlich (lacht). Nein, mal im Ernst: Ich wünsche mir, dass wieder ein bisschen Ruhe in den Arbeitsalltag einkehrt: Das wir eine klare Grundlage haben, gerade im Heizungssektor, auf der wir unsere Arbeit machen können.